Krakau – Zeitzeugengespräch – Auschwitz
Am Montag, 10. Februar, ging es abends um 19:00 Uhr von Werne nach Polen zur diesjährigen Gedenkstättenfahrt. Nach einer 14 stündigen Anreise landeten wir pünktlich in Krakau. So konnten wir Geld tauschen und um 12:00 Uhr begann die erste Führung auf den Spuren Oskar Schindlers durch das jüdische Viertel. Diese endete auf dem Appellplatz des ehemaligen Ghettos. Von dort aus war es nur ein kurzer Fußmarsch zur Fabrik Schindlers, in der sich jetzt ein Museum befindet. Im Museum wurde uns die Zeit des Nationalsozialismus in Polen und besonders in Krakau nahegebracht. Unser Guide konnte die treffende Auswahl der Exponate mit lebendigen und eindrucksvollen Anekdoten und Geschichten ergänzen. Das ganze Museum genauer zu erkunden hätte sicherlich länger als die zur Verfügung stehenden anderthalb Stunden gedauert. Nach einem gemeinsamen Abendessen haben wir dann endlich unsere Zimmer bezogen.
Am nächsten Tag holten uns unsere Fremdenführerinnen direkt am Frühstückslokal ab und wir erkundeten die Stadt Krakau mit der Universität und der Königsburg Wawel. Mittags haben wir dann die Zeitzeugin Krystyna Gil im jüdischen Museum Galicya getroffen. Frau Gil berichtete uns von ihrer Verfolgung als 6-jähriges Roma-Kind und ihrer anschließenden Flucht und Rettung. Darüber hinaus zeigt sie auch auf, wie sie Ihre Erfahrungen in Aufklärungsarbeit einbringen konnte. Anschließend hatte wir die Chance für Nachfragen. Hier stellte Frau Gil heraus, dass sie Gefühle wie Hass und Rache nicht interessieren würden; in Ihren Augen seien Frieden und ein respektvolles Miteinander das Wichtigste auf der Welt.
Den letzten Tag verbrachten wir nach einem sehr frühen Aufstehen fast komplett in Auschwitz. Nach Ankunft unseres Busses begann die Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz I. Hier sind in den ehemaligen Häusern des Lagers Ausstellungen zu verschiedenen Aspekten des Lebens und der Verbrechen im Konzentrationslager zu besuchen. Zum Ende der Führung sind wir auch durch die ehemalige Gaskammer und das Krematorium gelaufen.
Mit dem Gedenkstättenpendelbus wechselten wir dann nach Birkenau. In dem Vernichtungslager stehen nur noch wenige der ehemaligen Baracken und auch die Gaskammern wurden von den Nazis zum Ende des Krieges gesprengt. Unsere Fremdenführerin hat uns im Lager das Leben der Insassen anhand verschiedener Geschichten am Ort des Geschehens anschaulich nahegebracht. Die Gefühle, die uns hierbei überkamen, lassen sich nicht einfach beschreiben, an manchen Stellen fehlen uns auch heute noch die Worte.
Weiter Bilder und Dokumentationen, wenn wir eine Ausstellung für die gesamte Schule organisiert haben.
Fotos: Heinemann, Kayser
Text: Adamietz, Kayser