(Froe) Noch vor den Osterferien besuchten am späten Nachmittag, die beiden Fachklassen der angehenden Techniker und Technikerinnen für Umweltschutztechnik in Teilzeitform, mit ihrem Fachlehrer Dieter Fröndt, die Wasseraufbereitungsanlage in Menden / Fröndenberg. Im Anschluss dieser Betriebsbesichtigung wurde das Laufwasserkraftwerk in Menden / Schwitten in Augenschein genommen. Unter sachkundiger Führung wurden beide Betriebsbesichtigungen zu einem Highlight, innerhalb der technischen Ausbildung der Studierenden.
Die Wasserwerk Fröndenberg-Menden GmbH (WFM) ist eine der modernsten Wasseraufbereitungsanlagen entlang der Ruhr und wurde im Jahr 2011 als Kooperationsgesellschaft der Stadtwerke Menden und der Stadtwerke Fröndenberg gegründet. Aufgabe der WFM ist die Steuerung der Wassergewinnungsanlagen beider Stadtwerke, Bau und Betrieb der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage sowie die Steuerung der Hochbehälter und Regelung der Wasserabgabe in die Netze beider Stadtwerke.
600 Kubikmeter Rohwasser pro Stunde kann die 33 mal 27 Meter große Anlage in mehrstufigen Filterverfahren aufbereiten. Während der Ultrafiltration halten feine Filter kleinste Partikel zurück. Arzneimittelreste, Rückstände von Pflanzenmittel und PFT werden mit Hilfe von Aktivkohle aus dem Wasser entfernt. Flachboden-Belüfter entsäuern das Wasser, bevor es unter ultraviolettem Licht desinfiziert und in das Wassernetz von Fröndenberg und Menden eingespeist wird. Somit kommen in der neuen Anlage zur Trinkwasseraufbereitung keinerlei chemische Zusatzstoffe zum Einsatz.
Das nach seinem Erbauer, Direktor Ernst Möller, benannte Kraftwerk wurde 1923 in Betrieb genommen. Dieses auch heute noch signifikante Bauwerk, am nördlichen Ortseingang von Fröndenberg gelegen, ist mit 100 Jahren betriebenen Aggregaten sowohl technisch als auch optisch ein Meisterwerk und ließ die Herzen der technisch interessierten Techniker höherschlagen. Das Wasserwerk ist mit zwei Kaplan – Rohrturbinen und einer Francis – Zwillingsturbine ausgestattet. Das Schluckvermögen liegt pro Turbine bei ca. 10 bis 12,5 m³ / s bei einer Fallhöhe von 5 Metern. Die erzeugte elektrische Energie liegt ca. zwischen 3500000 kWh und 4500000 kWh.
Den Abschluss beider Expeditionen genossen die Studierenden bei einem gemeinsamen Abendessen in einem in der Nähe liegenden ländlichen Restaurant. Insgesamt eine gelungene, technisch hoch interessante und informative Exkursion, so waren sich alle einig.