EU meets Freiherr-vom-Stein Berufskolleg

„Was bedeutet die EU eigentlich für mich?“, „Wo und wie kann ich Einfluss nehmen?“, „Wie laufen Entscheidungsprozesse und Gesetzgebungsverfahren?“, „Welche Auswirkung haben Entscheidungen aus Brüssel für mich?“, all dies sind Fragen, die unsere Schülerinnen und Schüler durchaus umtreiben, die sie aber viel zu selten stellen und diskutieren können. Vor dem Hintergrund einer immer komplexeren Welt und der Notwendigkeit Bedeutung des europäischen Zusammenhaltes hat das Freiherr-vom-Stein-Berufskolleg das Angebot des Wahlkreisbüros von MdB Michael Sacher (Die Grünen /Mitglied im Europaausschuss), sich am Dienstag dem 05.03. an  unserer Schule den Fragen der Schüler/-innen zu stellen, gerne angenommen. Den Rahmen dieser Veranstaltung bilden die  bundesweiten Projekttage „Europa kommt in die Schule. Die Begegnung unserer Schülerschaft mit „Menschen“ aus der Politik stand hierbei im Vordergrund und in guter Tradition, denn auch in den vergangenen Jahren haben Mitglieder der Bundes- und Landesregierungen oder des EU-Parlamentes auch an unserer Schule für Diskussionen und Fragerunden zur Verfügung gestanden. 

Auf zwei Fragerunden aufgeteilt entwickelte sich schnell ein lebhafter Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern der Klassen der dualen Ausbildung (Malerhandwerk, Kraftfahrzeugtechnik sowie Kraftfahrer), der Fachoberschule Technik, des beruflichen Gymnasiums und MdB Michael Sacher. „Welche Auswirkungen hat die EU Gesetzgebung im Rahmen der Fokussierung auf die E-Mobilität für Transportgewerbe und meine Arbeit als LKW Fahrerin?“ war eine der Fragen, die speziell die Klasse der Berufskraftfahrer/-innen beschäftigt hat und auf die Michael Sacher unter Anerkennung der derzeitigen „Ladeproblematik“ umfassend antwortete, zugleich aber auch deutlich machte, wieviel Diskurs im Rahmen der EU notwendig ist, um Entwicklungen anzustoßen und am Ende dann in ein Gesetz zu gießen. „Wie werden eigentlich die Gesetze gemacht?“ war letztlich wohl die komplizierteste Frage. So erfuhren die Teilnehmenden aus erster Hand, dass sich persönliche und politische Allianzen in der EU oft nicht an europäischen Parteigrenzen orientieren, Parteien mit gleichem oder ähnlichem Namen oft für ganz andere Inhalte stehen, so dass sich parteiübergreifende Verbindungen etablieren, wenn es um die „gemeinsame Sache“ geht. Ohne einen respektvollen Austausch ist gerade bei unterschiedlichen politischen Ausrichtungen keine tragfähige Demokratie möglich und Konsens dann eben nicht selten der kleinste gemeinsame Nenner in einem Spiel mit ganz unterschiedlichen Interessen. „Eine Fischereination hat nun einmal ganz andere Prioritäten als ein Binnenland ohne Meerzugang“ führte Sacher in diesem Zusammenhang an. „Irgendwie verstehe ich das mit der EU nun doch ein bisschen mehr, ich hätte nicht gedacht, wie kompliziert das eigentlich ist, aber das erklärt dann auch vieles“ so eine Schülerin am Ende der Veranstaltung und insgesamt blieb bei den Teilnehmenden die Einsicht zurück, dass es auf die eigene Stimme eben doch ankommt. Politikunterricht „praxisnah“… Mission completed.

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